Dank eines kaum bekannten Paragraphen können Sie bei der PKV viel Geld sparen

Dank eines kaum bekannten Paragraphen können Sie bei der PKV viel Geld sparen

Alle Jahre wieder verschicken private Krankenversicherungen (PKV) Beitragserhöhungen an ihre Kunden. Ein Paragraph – den Versicherer vergeblich zu verhindern versuchten – öffnet privat Versicherten nun neue Möglichkeiten, viel Geld zu sparen.

Wer kennt es als privat Versicherter nicht: Beim Abschluss vor einigen Jahren war der monatliche Krankenkassen-Beitrag noch überraschend gering. Nun flattern fast zu jedem Jahreswechsel Beitragserhöhungen ins Haus. Es scheint, als wären Verbraucher machtlos dagegen. Doch es gibt Abhilfe.

Als Einsteiger eine beitragsstabile PKV wählen

Wer erst in eine PKV einsteigt, kann noch vieles richtig machen: Wählen Sie einen Anbieter, der nachweislich beitragsstabil arbeitet. Dass Gesundheitskosten steigen und die Inflation permanent weiterläuft, kann zwar kein Krankenversicherer verhindern. Doch es gibt Anbieter, die nachweisen können, ihre Beiträge um nicht mehr als beispielsweise 3,5 Prozent im Jahr zu erhöhen. Achten Sie bei der Auswahl einer PKV also weniger auf Werbeversprechen in hochwertig aufgemachten Prospekten, lassen Sie sich lieber Zahlen, Daten und Fakten zeigen.

Wenn der Versicherer lückenlos nachwiesen kann, dass der von Ihnen gewählte Tarif über Jahre hinweg stabil geblieben ist, haben Sie meist eine gute Wahl getroffen. Kommt das Argument „es gibt seit Jahren nur noch Unisextarife“, fragen Sie nach einem günstigen Unisex-Tarif. Die meisten Anbieter arbeiten parallel mit namentlich gleichen Tarifen, von denen die günstigeren nur auf Nachfrage angeboten werden. Bleiben Sie hartnäckig, damit Sie auch im Alter Ihre PKV noch ohne große Einschränkungen bezahlen können.

Tarifwechselrecht für Privatversicherte

Sind Sie bereits einige Jahre privat krankenversichert und ist Ihr Tarif ist zunehmend teurer geworden, hier die gute Nachricht: Weitere Beitragsexplosionen brauchen Sie sich nicht länger gefallen zu lassen. Möglich macht das Paragraph 204 des Versicherungsvertragsgesetzes: Er erlaubt, dass Sie innerhalb Ihrer Versicherung den Tarif optimieren dürfen – ohne, dass Ihnen dadurch Nachteile entstehen.

Die meisten Versicherer bieten diverse Tarife mit ähnlichen Leistungen an. Das liegt daran, dass private Krankenkassen immer wieder neue Tarife auf den Markt bringen, mit denen sie ältere, teurere Gebührensätze ablösen. Das können Sie sich nun zunutze machen und regelmäßig in den jeweils für Sie günstigsten Tarif wechseln. Vor allem für langjährig Versicherte lohnt sich oft ein Wechsel, da die bereits aufgebauten Altersrückstellungen voll erhalten bleiben.

Innerhalb Ihrer Versicherung können Sie jederzeit in einen vergleichbaren Tarif wechseln, ohne neue Gesundheitsprüfung und Risikozuschlag. Bietet der neue Tarif jedoch mehr Leistungen, darf Ihre PKV eine Gesundheitsprüfung verlangen. Sollte die Prüfung nachteilig für Sie ausfallen, darf der Versicherer lediglich die Mehrleistungen gegenüber Ihrem bestehenden Tarif streichen. Sie bleiben also mindestens so gut versichert, wie bisher.

Hohe Beitragsersparnis ist möglich

Bereits 2010 hat ein großer, privater Krankenversicherer auf höchster Ebene einen Rechtsstreit verloren, nachdem er Verbrauchern das Tarifwechselrecht nur gegen Beitragszuschlag ermöglichen wollte. Vom Recht, in einen günstigeren Tarif zu wechseln, machen dennoch sehr wenige Privatversicherte Gebrauch – obwohl sich in der Praxis damit gut zwischen 1000 und 4000 Euro pro Jahr sparen lassen.

Die eigene Versicherung ist bei einem Wechsel in einen günstigeren Tarif meist wenig behilflich. Prüfen Sie besser selbst regelmäßig, ob es innerhalb Ihrer Versicherung günstigere Konditionen mit ähnlicher Leistung gibt. Den Versicherungs-Check bieten auch Finanzberater an. Deren Honorar richtet sich meist nach der erreichten Beitragsminderung und umfasst bis zu zwölfmal die erzielte Monatsersparnis. Sparen Sie also durch eine Optimierung 300 Euro im Monat, können bis zu 3600 Euro Honorar fällig werden.

 

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Dieter Homburg ist Masterconsultant in Finance und gründete bereits im Alter von 21 Jahren sein erstes Beratungsunternehmen mit dem Schwerpunkt Altersvorsorgeplanung. Er ist Autor des Buchs „Altersvorsorge für Dummies“ (Wiley-Verlag).

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